Komplettes Bildarchiv im Sportmuseum Berlin. Von Thomas Willaschek.

In der Nachrichten-Metropole Berlin besaß sein Name mehr als sechs Jahrzehnte Gewicht. Wertschätzend wurde er von Freunden und Vertretern der Presse „Picasso mit der Kamera“ oder auch der „Große Kleingedruckte“ genannt.

Vor den Objektiven seiner Kameras standen seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts viele Stars und Prominente des Sports – Max Schmeling, Bubi Scholz, die Laufidole Paavo Nurmi und Emil Zatopek, „Sepp“ Herberger, Sonja Henie oder »Krücke«, der Pfeifer aus dem Sportpalast – aber auch unzählige „Sportlerinnen und Sportler von Nebenan“.

Mit großer Intensität, Leidenschaft, liebevoller Zuwendung und fotografischem Können dokumentierte Becke über den gesamten Zeitraum seines Schaffens hinweg ebenso die Entwicklung seiner Heimatstadt Berlin: prägende politische wie gesellschaftliche Ereignisse, städtebauliche Entwicklungen, Kultur und Kunst, Alltagsgeschehen in der Stadt.

Heinrich von der Becke starb nach kurzer, schwerer Krankheit im Juni 1997 in Berlin.

Nur wenige Monate zuvor verkaufte er sein komplettes Bildarchiv mit ca. 65.000 s/w-Abzügen, 1,2 Millionen Negativen, 2.000 Farbfilmen einschließlich umfangreicher Dokumentationsunterlagen sowie Teilen seiner Foto- und Laborausrüstung an das Sportmuseum Berlin.

Die Erhaltung und die langfristige weitere Nutzung seiner einzigartigen Bilddokumentationen lagen ihm ebenso sehr am Herzen wie die Förderung des Museums selbst. Sein Archiv ist eine nahezu unerschöpfliche Fundgrube für die sportmuseale Arbeit und die Stadtgeschichte Berlins.

Es wird im Sportmuseum Berlin sorgsam bewahrt, wissenschaftlich bearbeitet, schrittweise erschlossen und vielfach – auch durch Dritte – genutzt.

Am 20. März 2013 wäre Heinrich von der Becke 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt die Berliner Firma TIME TUNNEL IMAGES aus Berlin-Kreuzberg in Kooperation mit dem Sportmuseum Berlin eine Edition mit beeindruckenden Sport- und Kindermotiven heraus.

Thomas Willaschek (Sportmuseum Berlin)

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